Promotion Text
Sonaten und Arien des Barock
Als die Blockflötistin Regina Maier im Jahr 2007 mit ihrem Ensemble zum ersten Mal in der
Schlosskapelle von Burgrain ein Barockkonzert spielte, legte sie damit den Grundstein für ihre
Konzertreihe „Barockkonzerte in Erdinger Land“.
Wenn sich auch inzwischen der Radius etwas über das Erdinger Land hinaus geweitet hat, so bleibt
das alljährliche Konzert in Burgrain dennoch fester Bestandteil.
Der Freisinger Fürstbischof Johann Franz Eckher von Kapfing und Lichteneck (1695-1727),
Burgrain gehörte bis zur Säkularisation dem Hochstift Freising an, nahm den umfassendsten Umbau
der ursprünglich romanischen Burg vor und ließ dabei die Schlosskapelle errichten. Die prächtige,
spätbarocke Ausgestaltung der Schlosskapelle mit ihren feinen Stuckarbeiten besticht auch durch
eine ausgewogene und klare Akustik. Diese war letztlich mit ausschlaggebend, eine CD-Aufnahme
dort zu verwirklichen.
Die Programmauswahl hierfür war wesentlich bestimmt von der Zusammensetzung ihres
Barockensembles: Blockflöte, Barockoboe, Barockcello, Cembalo und Solosopran. So boten sich
insbesondere Trio- und Solosonaten mit Basso continuo (B.c.) sowie Arien bzw. Kantaten mit
kleiner kammermusikalischer Besetzung an. Freilich sind die meisten (Trio-)Sonaten des 17./18.
Jhs. für ein bis zwei Violinstimmen angelegt. Eine Bearbeitung für andere Melodieinstrumente wie
Blockflöte, Traversflöte oder Oboe war jedoch bereits in der Barockzeit üblich, allein schon aus
einem Mangel an entsprechender eigenständiger Literatur.
Gerade die Kombination von Blockflöte und Barockoboe mit B.c. in Antonio Vivaldis g-Moll-Trio
und Johann Chr. Schickhardts Triosonate schafft eine spannende, erfrischende Klangfarbe, die
unmittelbar barocke Spiellust assoziiert. Die Einspielung der Schickhardt Sonate, ursprünglich für
Blockflöte und Viola da Gamba gesetzt, ist ein Novum, sozusagen eine Ur-Einspielung.
Die Sonaten von Arcangelo Corelli in G-Dur und in a-Moll von A. Vivaldi (RV 86) führen das
Spektrum der Blockflötenfamilie weiter und die damit verbundenen klanglichen
Variationsmöglichkeiten. Sie zeigen exemplarisch, wie wegweisend die italienische Barockmusik
für die Entwicklung des nach Joh. Joachim Quantz benannten „vermischten deutschen Stils und
Geschmacks“ wurde.
Die filigranen Klangstrukturen der Georg Fr. Händel- und Georg Ph. Telemann-Arien
repräsentieren diesen vermischten Stil. Von der Gewichtung her ordnet sich die Blockflöte hier
nicht etwa den Begleitstimmen zu, sondern tritt mit der Sopranistin in einen affektgeladenen,
musikalischen Dialog.
Dass bei dieser CD-Aufnahme ein möglichst authentischer Originalklang angestrebt wurde ist
selbstredend.