Der Güldne Rosenkranz

Diese CD mit religiösen Volksliedern und Weisen aus dem Alpenland wird von allen Volksliedfreunden freudig begrüßt. Bei vielen Advent- und Passionssingen, Maiandachten und Erntedankfesten haben wir diese Lieder gehört. Viele davon haben die Fischbachauerinnen erst wieder zu neuem Leben erweckt. Wer möchte sie nicht gerne in dieser Wiedergabe nacherleben? Die schlichte Frömmigkeit, aus der heraus sie gewachsen sind, entspricht gerade der arteigenen Mentalität unserer Landsleute. So fi nden diese Lieder durch sie eine treffende Verwirklichung. Die Lieder sind zum großen Teil sehr alt. Das Anfangslied, ein uraltes Ansingelied aus Mittenwald, hat der unvergessene Volksliedforscher Prof. Kurt Huber in seinem Charakter als „gotisch“ bezeichnet. Das Wallfahrerlied „Kommt, o Sünder“ haben fränkische Wallfahrer auf ihrem langen Weg zum „gegeißelten Heiland“ in der Wieskirche gesungen. „Der güld’ne Rosenkranz“, der dieser CD seinen Namen gab, ist bereits in einem Rugblatt aus dem 17. Jahrhundert aufgeführt. So hat fast jedes Lied seine Geschichte. Doch auch Neuentstandene sind darunter, die aber selbst der Kundige kaum von den Alten zu unterscheiden vermag. Zwischen die Lieder streuen die Kreuther Musikanten ihre Weisen aus dem reichen Schatz der Volksmusik. Da es keine eigentliche religiöse Volksmusik gibt, sind es Landler, Menuette, Deutsche und ähnliches. Obwohl diese Stücke ursprünglich zum Tanz und zur Unterhaltung gedacht sind, wirken sie keinesfalls störend, sondern fügen sich vortreffl ich in den gegebenen Rahmen ein. Das spricht für den musikalischen Gehalt dieser Stücke. So bleibt ein Teil klingender bairischer Frömmigkeit kommenden Zeiten erhalten. Auch die Nachfahren, so hoffen wir, mögen erkennen, welch kostbarer Schatz hier offen liegt, den zu bewahren es sich lohnt. Anette Thoma