Oamoi im Jahr
Artist | Inntaler Weisenbläser / D‘ Stommtischsänger / Boarische Almmusi / Jung & Frisch |
Title | Oamoi im Jahr |
Release Date | Tuesday, September 28, 2021 |
Genre | Holiday > Christmas |
Copyright | © Bogner Records |
Country | GERMANY |
Promotion Text
Zur Adventszeit authentische Volksmusik aus dem Alpenland
Erstmals bezeugt in Losbüchern aus der Mitte des 15. Jahrhundert findet sich der Volksbrauch des Anklöpfelns. Diese Schriften bekunden, dass es sich um weltliche Orakelbräuche zum Jahreswechsel handelte, nicht bezogen auf das christliche Weihnachtsgeschehen. Erste Nachrichten für das Anklöpfeln als Heischebrauch liegen seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts vor. Ludwig von Hörmann berichtet in seinem 1909 erschienen Buch 'Tiroler Volksleben': -Klöpfelsnächte heißen die drei letzten Donnerstage im Advent, an einigen Orten nur der letzte vor Weihnachten. Man schreibt diesen Tagen besonders wundertätige Kraft zu, und manche abergläubige Gebräuche und Ansichten knüpfen sich daran. So darf z.B. der Weihnachtszelten nicht gebacken werden, ehe nicht der letzte Klöpfeldonnerstag vorbei ist. Tirol ist in dieser Beziehung reicht gesegnet, und gewiß nirgends werden die Klöpfelsnächte feierlicher begangen. Sie gelten als förmliche Belustigungstage, bestimmt, um die stille Adventzeit etwas zu würzen. Als Klöpfeln weitum im Alpenraum heute noch bekannt, erfuhr der Brauch Verbote wegen Übertreibungen (Klezen raus, oder mir schlagn a Loch ins Haus ...) und wird, wo sich die Überlieferung verlor, in seiner feineren Ausprägung jetzt da und dort wiederentdeckt. Ein sinniger Brauch, der auch die Stommtischsänger zusammengeführt hat. Seit 2009 sind sie als Anklöpfler im Brandenberger Tal unterwegs und gern gesehene Gäste besonders dort, wo man sich das Gespür für die Gepflogenheiten und Lieder der Altvorderen bewahrt hat. Es werden bei diesen Besuchen der Anklöpfler neben Segenssprüchen und Glückwunschliedern auch Hirtengsangl angestimmt, die zum einen eine tiefe Gläubigkeit, zum anderen aber auch den übermütigen Frohsinn der Alpenbewohner erkennen lassen. Die gar zu kecken Ausführungen waren bei der kirchlichen Obrigkeit nicht sonderlich beliebt und stießen auf Ablehnung. Die Zuhörer damals und heute jedoch hatten und haben ihre helle Freude daran. Nicht bezweifeln wird man, dass dort, wo es sich besonders grüabig sitzen läßt, auch weltliche Gsangl 'aufgetischt' werden und die Hausleut der Fröhlichkeit mit einer gschmachigen Brotzeit und einem guten Tröpferl den grechten Schwung verleihen. Da findet dann schon einmal das ein oder andere lustige Tanzl den Weg aus den Instrumenten, zur rechten Zeit aber auch besinnliche Weisen. Und Sänger und Musikanten stellen gerade bei den leisen Tönen immer wieder erfreut fest, dass das mittlerweile zu einer Kunst gewordene Zuhören von vielen Volksmusikfreunden nicht erst gelernt werden muss. Große Anerkennung gebührt den Erfindern der Lieder und Weisen. Nicht von ungefähr haben Sänger und Musikanten gerade in der Vorweihnachtszeit besonders viele Anfragen. Bemerkenswert auch die Leistungen, die dabei erbracht werden. Es handelt sich hier um erstaunliche Sanges- und Musizierkunst, in der Freizeit ausgeübt einzig aus Freude am klingenden Ausdruck. Es ist wohl im Besonderen diese Freude, die den alpenländischen Liedern und Weisen zur Advent- und Weihnachtszeit zu eigen ist und sie so einzigartig und begehrt machen. In ihrer Einfachheit liegt ein geheimnisvoller Zauber und verheißt jedem Musikfreund sinnlichen Genuss.