Mimo

Der erste Gedanke zu „mimo 1“ kam dem Komponisten während einer (getanzten) Aufführung von Steve Reich’s „Music for 18 Musicians“, wo in ihm der Wunsch keimte, ein umfangreiches Minimal-Werk zu schreiben.

Zunächst war „mimo“ als polymodales Improvisationskonzept für 2 Gruppen von konventionellen Instrumenten angelegt, doch bald zeigte sich, dass improvisieren in so eng gesteckten Spielräumen, wie es „mimo“ zulässt, sich schwierig gestaltet.

Also wurde aus dem gleichen polymodalen Konzept ein algorithmisches Computerstück entwickelt:
Durch die Überlagerung von jeweils 2 (aus 7) pentatonischen Modi entstehen in 28 Abschnitten ebensoviele verschiedene 6- bis 10-tönige Spielräume, deren rhythmische Struktur den Intervallverhältnissen des Tonvorrats entspricht.

14 Jahre später (2017) unternahm der Komponist einen neuen Anlauf, das Stück für reale Instrumente spielbar zu machen: Die metrisch-rhythmische Struktur wurde vereinfacht, indem allen Abschnitten eine definierte Länge und eine bestimmte Taktart zugewiesen wurde. Für jeden der 7 pentatonischen Modi wurden 1 bis 2 charakteristische Themen komponiert, sodass sich schließlich aus dem gleichen polymodalen Konzept ein völlig neues Stück entwickelte, das den Namen „mimo 2“ bekam.

Das Ensemble ist in 2 Gruppen geteilt, bestehend aus je einer akustischen und elektrischen Gitarre, einem Synthesizer und einem Stabspiel. Jede Gruppe benutzt den Tonvorrat von nur einem der beiden aktuellen pentatonischen Modi, lediglich der Bass wandert zwischen den Welten und bewegt sich im gesamten Tonraum. Zwischen und neben den auskomponierten Themen bestehen weiterhin improvisatorische Freiräume.