Die Harmonia Classica präsentiert Werke heutiger Komponisten schöner neuer Musik im klassischen Stil: Livemitschnitt des 76.Konzerts der Harmonia Classica, am 26.Oktober 1998 im Konzerthaus, Mozartsaal, Philharmonie Bohuslav Martinu, Dirigent: Gerhard Lagrange
Wolfgang Amadeus Mozart: (1) Österreichische Bundeshymne, Text: Paula von Preradovic, Fassung v. Alexander Blechinger. Chor Finanz - Leitung Mag.Rike Heigl, Wiener Vocalensemble - Leitung: Dr. Manfred Linsbauer
Franz Koringer, 1921 in Towarischewo im ehem. Jugoslawien geboren.
2. + 3.: Die auf Themen südosteuropäischer Volksmusik geschriebenen Pannonischen Tänze - insgesamt sind es 6 Werke - sind in den Jahren 1964 bis 1968 entstanden. Vier dieser Werke wurden 1965 bzw. 1966 vom österreichischen Rundfunk produziert. Die konzertante Uraufführung der Tänze Nr. 3, Nr. 4 und Nr. 6 fand 1969 im Rahmen der Arkadenhofkonzerte in Wien statt. Es spielte das Niederösterreichische Tonkünstlerorchester unter Karl Etti. Die Tänze Nr. 3 und Nr. 4 sind nach Themen kroatischer Volksmusik geschrieben. Als thematisches Material des Tanzes Nr. 4 wurden nur einige charakteristische Takte eines Volkstanzes verwendet, die verschiedentlich verarbeitet werden. Im Gegensatz dazu bringt der Tanz Nr. 3 einen kroatischen Volkstanz zur Gänze, der in der Art einer Variationsform immer wieder in neuer Gestalt zu hören ist.
Boris Koller, geboren 1969 in Wien.
Sehnsucht nach dem Tode
Sopran: Colleen Besett
Über das Werk: Das Urbild romantischer Dichtung, das Schlußgedicht der „Hymnen an die Nacht“ von Novalis in einer betont romantischen Vertonung, gewidmet Ludwig II. von Bayern, Nikolaus II. von Rußland und allen anderen, die an dieser Welt gestorben sind.
Gerhard Lagrange
geboren in Bad Vöslau, NÖ
Psalm „Der Herr ist mein Hirte“ und „Jahwe“ aus der Kirchenoper „Jesaja“
Colleen Besett, Sopran
Chor Finanz - Leitung Mag.Rike Heigl
Wiener Vocalensemble - Leitung: Dr.Manfred Linsbauer
„Der Herr ist mein Hirte“ - Die Worte des 23. Psalms haben schon viele Komponisten zur Vertonung angeregt, die bekannteste ist wohl jene von Franz Schubert. In der vorliegenden Form stammen die Worte von Elisabeth Riedler. Der Psalmist möchte darin ausdrücken, daß sich der Mensch, in jeder Lebenslage vertrauensvoll an den Schöpfer alles Seins wenden soll, auch wenn so manche Zweifel auftreten, führt uns schließlich der Glaube zum Licht.
5. Der Herr ist mein Hirte - 23. Psalm
6. Hymnus - Jahwe
Karen de Pastel, geboren in Bellingham, Washington, USA.
7. Impressionen über ungarische Volksmelodien für Streichorchester
Über das Werk: Es wurde im Auftrag des Wiener Frauen-Orchesters 1997 komponiert. Die Volksmelodien stammen aus dem Buch „A Magyar Nepzéne“ von Zoltan Kodály und wurden der Reihe nach bearbeitet, ohne Unterbrechung des musikalischen Flusses. Das einleitende Thema ist frei erfunden, kehrt refrainartig zurück und fungiert als bindendes Glied der durchkomponierten Teile. Die harmonische Sprache ist modal bis freitonal.
Alexander Blechinger, 1956 in Wien geboren.
Klarinettenkonzert
Klarinette: Stefan Neubauer
Über das Werk: Es schildert Sarajewo, Bosnien und sein Schicksal.
8. Da sind die Bösen gleich am Anfang des Werkes drohend erklingend, und Bosnien, seine Volksmusik, der österreichische Thronfolger, mit der Haydn Hymne, das Attentat von Sarajewo, die flüchtenden Unschuldigen und schließlich sogar die serbischen Panzer aus den 90er Jahren.
9. Daneben aber auch schöne Zeiten, wo die bosnische Landschaft und das Volkslied ungestört erklingen (2.Satz), oder wo die Schalmei amerikanische Töne anschlägt, 11. aus Hoffnung auf eine bessere Zukunft (4.Satz). Daneben kommen auch andere Stimmen zu Wort, wovon eine ziemlich ungarisch klingt, wohl eine dortlebende Minderheit?
10. Im 3.Satz, dem Scherzo orientale, zeigt sich der Wille der Bosnier, ihr Land zu verteidigen. 12. Im 5.Satz, dem Finale, kommt es nochmal zum Kampf zwischen Gut und Böse.