Musikanten Freundschaft

Musik verbindet – dieses häufig zitierte Schlagwort bedarf im Falle des vorliegenden Tonträgers einer kurzen Betrachtung. Denn auch wenn das gemeinsame Singen und Musizieren zumeist der äußere Anlass für ein Beisammensein der hier beteiligten Sänger und Musikanten ist, so handelt es sich doch keinesfalls um Zweckgemeinschaften: vielmehr ist das musikalische Tun ein Ausdruck gemeinsam erlebter Freude, eines Gleichklangs in Gefühlen und innerer Einstellung. Volkslied und Volksmusik bieten dafür die beste Grundlage, wenn auf gemeinsamen musikalischen Traditionen aufgebaut werden kann, besonders wenn - so wie hier - überwiegend auswendig und ohne Noten musiziert und gesungen wird. Ein kleiner Kreis von Sängern und Musikanten schart sich um Peter Windhofer aus der bekannten Pongauer Sänger- und Musikantenfamilie: Da ist der „spätberufene“ Gitarrist Nick Juric, der sich über Jahre mit großem Fleiß das Gitarrenrepertoire von Tobi Reiser zu eigen gemacht hat. Für ihn ist es natürlich eine besondere Freude, diese Stücke nun mit dem schon zu Lebzeiten „legendären“ Zitherspieler Schwab Franzi musizieren zu können, der seinerseits eben diese Stücke bereits in den 50-er Jahren zusammen mit dem großen Lehrmeister Tobi Reiser gespielt hat. Und da sind die Neumüllers, Uschi und Wolfi, die schon seit dreißig Jahren als „Altmühldorfer Musikanten“ zusammen musizieren. Immer wieder traf man sich da und dort mit den Windhofers, und in den letzten Jahren entwickelte sich eine Freundschaft, die wesentlich über die musikalische Bekanntschaft hinausgeht. Und da ist die Sängerrunde der „Puchwieser Sänger“: Heidi und Peter Windhofer singen zusammen mit den in der Nachbarschaft wohnenden Ehepaaren Kathi und Hansi Hetz sowie Claudia und Harti Golser. Aus der Freundschaft heraus ist eine Gesangsgruppe mit jeweils drei Frauen- und drei Männerstimmen in eigener Charakteristik entstanden, die mit ihrer Singweise zwischen den Traditionen der großen sängerischen Vorbilder aus dem Salzburger Land Schorsch Windhofer und Landa Ruprecht steht. Und da ist auch noch der Produzent Karl Bogner, der mit seiner Aufforderung „machen wir doch was gemeinsam“ weniger Volksmusik in perfekter Darbietung, sondern vielmehr die Natürlichkeit in diesen freundschaftlich zusammengesetzten Gruppierungen dokumentieren möchte, und dem dafür besonders gedankt werden soll. Wolfgang Neumüller