Doktor Schiwago (Das Musical)

Es ist Winter in Russland. Der Schnee fällt, und während das Land sich langsam rot färbt gehen Welten unter um neue zu erbauen. Ein romantisches Bild Russlands im frühen zwanzigsten Jahrhundert, aber passend: schließlich ist Doktor Schiwago in seiner Mitte.

Eng verwoben mit jenem Erfolg der mit dem Roman Boris Pasternaks 1957 beginnen sollte, ist die Liebesgeschichte des Doktors und Lara. Wir erinnern uns an die verliebten Augen Omar Sharifs unter eisbedeckten Zwiebeltürmen, an Herzschmerz, zerbrochene Träume und Dramatik, wie sie nur im Hollywood der sechziger Jahre möglich sind. Und das vielleicht sogar so viel, dass deren Umstände - die tägliche Realität von Krieg und Revolution - unter einer kitschig-weiß glitzernden Schneehaube verschwinden.

Tatsächlich ist Doktor Schiwago ebenso eng verwoben mit dem Alltag seines Autors, und das Zentrum einer komplexen Handlung, die eine Liebesgeschichte klar in ihrem (zugegeben großen) Herzen trägt. Sie ist der rote Faden, der eine Vielzahl von Kurzgeschichten und Protagonisten verbindet. Es geht um Liebe und wie sie - unabhängig von Happy Endings - zum Treibstoff von etwas viel Größeren werden kann; um Kunst und ihre Beständigkeit; und vor allem um das was im Angesicht großer Herausforderungen in uns allen zum Vorschein kommt.

Innerhalb dieser facettenreichen Thematik ist die Evolution zum Musical nur logisch. Mit Musik von Lucy Simon und Texten von Michael Korie und Amy Powers, wird das emotionale Innenleben der Geschichte Schiwagos seit 2006 in den Vordergrund gerückt: Ihr emotionaler Kern bekommt eine greifbare Rolle und jeder Charakter eine Melodie.

In seiner deutschsprachigen Erstbesetzung der musikalischen Komödie Leipzig ist dieses Herz der Geschichte nun auf Tonträger verewigt: DOCTOR SCHIWAGO - DAS MUSICAL präsentiert ein episches Werk, komprimiert auf Doppel-CD. Als One-Room-Recording besticht die Produktion durch ihre Nähe zur Live-Performance, während ein großartiges Star-Ensemble (Jan Ammann ist Schiwago - an seiner Seite ist Lisa Habermann Lara) und die Fülle der hervorgehobenen Chorbesetzung uns auf eine Zeitreise in die russischen Winter des letzten Jahrhunderts einladen.