Liederzyklus "Aus dem Leben" für Tenor, Streichquartett & Klavier, Op. 36: No. 10. Am Morgen. Andante

Das Werk "AM MORGEN" Lied Nr. 10 des Liederzyklus "AUS DEM LEBEN" Op. 36 für Tenor, Streichquartett & Klavier thematisiert die glückliche Gewißheit des Malers darüber, was der Morgen ihm gibt: Nämlich die beste Inspiration des Tages, weil er direkt aus dem Schlaf kommt, wo die Phantasien noch frisch sind und er die Bilder in sich leicht "herauskommen lassen" und er der nächtlichen Inspiration folgen kann. "Der Morgen ist ihm Rausch nach Traum: In Fantasien geblieben !"

Es gibt eine ausführliche Intro der Streichergruppen, denn die erste und zweite Violine lassen die Morgenatmosphäre in herrlicher Dialog-Harmonie entstehen, um nach 8 Takten die Viola und das Violoncello in ähnlicher Motivwahl zu Wort kommen zu lassen. Das Klavier begleitet von Anbeginn das Geschehen in kontrapunktischer Harmonik. Dann tun sich alle Instrumentalstimmen zusammen, um der großen "Stimme des Morgens", dem Tenor die Führung zu übergeben...!

Joachim Pfützenreuter


______ Am Morgen


Am Morgen, wenn der Tag noch jung,
da hat der Künstler froh Gemüt !
Da nutzt er aus den frühen Schwung,
und schafft und macht und werkt und tut !

Der Morgen folgt der tiefen Nacht,
in der er schlief und träumt' und sah,
was heut zu tun ist, wenn er wacht,
in der er sieht vieles ganz nah !

Am Morgen läßt er raus die Bilder,
die in der Nacht er reifen ließ !
So kann er schaffen immer wilder,
Inspiration ihn nie verließ !

Der Morgen ist ihm Rausch nach Traum :
In Fantasien geblieben !
Ohn sie könnt Künstler leben kaum,
ohn sie wär's sinnlos Lieben !


JP.
Di. 20. 12. 2011
20 Uhr 16