Liederzyklus "Aus dem Leben" für Tenor, Streichquartett & Klavier, Op. 36: No. 9. I-pod. Allegro moderato

Das Lied Nr. 9 des Liederzyklus "AUS DEM LEBEN" für Tenor, Streichquartett & Klavier thematisiert die drogenhafte Abhängigkeit des "I-pod-Nutzers. Was alles in Allem sehr angenehm scheint birgt hinter der Fassade die totale Kontrolle und Abhängigkeit dem psychisch lädierten Nutzer gegenüber. Gottähnliche Eigenschaften lassen sich aus dem Nutzerverhalten leicht ablesen......doch es ist nicht Gott, sondern sein Widersacher....! Aber diese Deutung überläßt die Komposition getrost dem aufmerksamen Zuhörer, der sich aber nach Anhören dieser starken Imaginationsmusik keine andere Meinung bilden kann...!

Das Lied beginnt ganz direkt mit dem freudigen Ausruf: "I-pod...!" (in der nach unten gerichteten Kleinterz !) als erstes begeistertes Freudenmotiv, als Eröffnung eines quasi odenhaften Gesangs auf den Segen dieses phänomenalen Gerätes, das ja alles kann, das immer wieder aufbaut und tröstet....wie z,B.: "Ich mich gern abschott' ich habe ja den schick I-pod !" Jede Streß- oder Zwangs...oder Notsituation wird durch den "Segen" des Kleingerätes, das keine Komunikation mehr möglich macht, kompensiert, genau wie eine Droge...!

Joachim Pfützenreuter


I - pod

Stille, ist das Zauberwort,
die dann herrscht an jedem Ort !
Man sagt sich: "Schnell und sei flott
und sörf in deinem schick I-pod !"

Kontakt ist nicht möglich mehr,
Gesichter schauen müd und leer !
Man sagt sich dann: "Oh, lieber Gott,
wir danken Dir für den I-pod !"

Wild tippen die Finger krumm,
man hängt halt so im Leben rum !
Man sagt sich: "Ich mich gern abschott',
ich habe ja den schick I-pod !"

Die Wirklichkeit unaktuell,
ich schaue lieber virtuell !
Man sagt: "Ich bin noch nicht bankrott,
ich habe ja den schick I-pod !"

Und kommt ein neu Modell heraus,
lang Schlange stehn für I-pod: "Klaus" !
Man sagt: "Wir uns zusammen rott',
zu warten auf den neuen Gott !"



JP. Mi., 14. 12. 2011
13 Uhr 14


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