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Liederzyklus "Aus dem Leben" für Tenor, Streichquartett & Klavier, Op. 36: No. 4. Armer Mann. Un poco Lento

Artist Joachim Pfützenreuter
Title Liederzyklus "Aus dem Leben" für Tenor, Streichquartett & Klavier, Op. 36: No. 4. Armer Mann. Un poco Lento
Release Date Friday, January 27, 2023
Genre Classical > Instrumental
Composer Joachim Pfützenreuter
Songwriter Instrumental
Copyright © LETHANIUS Records
Country GERMANY

Promotion Text

"ARMER MANN" Lied Nr. 4 des Liederzyklus "AUS DEM LEBEN" Op.36

Das Werk "ARMER MANN" Lied Nr. 4 des Liederzyklus "AUS DEM LEBEN" Op.36 für Tenor, Streichquartett & Klavier thematisiert die Begegnung mit einem merkwürdigen Zugfahrgast, welcher sichtlich gestört ist. Das Stück ist ein Porträt über ihn, der dem Erzähler gegenüber sitzt und Kontakt will. den er aber nicht zusatande bringt, denn er hält die Aktentasche wie ein Schutzschild vor seinem Bauch und schat aufgeregt über den Rand seiner dicken Brille. Auch der Erzähler selbst beobachtet mehr, als sich ihm wirklich zu öffnen. So bleibt diese Begegnung nur eine oberflächliche und löst beim Erzähler die wildesten Spekulationen aus.....! Der Schluß der Erzählung kommt sehr unerwartet....!
Das Stück beginnt mit den Streichern, die einen Klagelaut zweimal unterschiedlich hervorbringen, um schließlich nach dem dritten Anlauf das Klavier zu Wort kommen zu lassen. Das musikalische Geschehen wirkt herb und distanziert trotz der starken Gefühlsnähe, die die Situation provoziert. Die Stimmung ist sofort präsent, nämlich eine zwanghafte Seelenschmerz-Äußerung, die im Vorfeld, noch bevor der Sänger einsetzt und das Geschehen in Text- und Melodieform schildert, den Hörer gefühlsmäßig tief ins Geschehen mitreißt. Mit dem Einsatz des Tenors wird das ganze Situation persönlich und unverwechselbar. Durch herbe Doppelquintklänge im Klavier wird eine trockene Nüchternheit kreiert, die sich durch das Werk zieht und einerseits innere Gefühlsdispositionen widergibt, andererseits die Bahn-gleisgeräusche filmisch illustriert. Es gibt eine Reprise, die nach einer sehr positiven, fast glückverheißenden Entwicklung abrupt einsetzt und den Wunschtraum jäh unterbricht, indem sie die Klagelaute des Anfangs erneut, fast unmotiviert wieder aufnimmt. Und zuguterletzt, just in dem Moment, wo der Erzähler sich klar wird, mit welcher feinen Seele er es bei seinem Gegenüber zu tun hat, geschieht etwas Merkwürdiges.......

Joachim Pfützenreuter
19.01.2023

Armer Mann

Ein kleiner Mann sitzt vor mir, krumm !
Ich kann ihn nur bedauern !
Er sieht zu mir, ist plötzlich stumm
und tut sich niederkauern !

'Was ist passiert ?', frag ich mich still,
'in seinem langen Leben ?'
Er schielt zu mir über die Brill,
als wollt er was erleben !

Er wirkt so arm, obwohl sehr schick,
ich kann es nicht erklären !
Tief rührt mich endlos traurig Blick !
Er schwebt in andern Sphären !

'Wahrscheinlich ist die Frau gestorben
oder er ist arbeitslos !
Jetzt muß er hungrig sein und darben !
Die Welt ist halt erbarmungslos !'

Der Mann sitzt dort wie elend Wurm,
verloren ganz die Perspektive !
Er wartet auf den großen Sturm,
der wegfegt die Miser', die schiefe !

Mein Herz beginnt sich zu erwärmen,
man muß ihm doch noch helfen können !
Wieder dieses stille Lärmen
aus dem Blick, mich will gewinnen !

Plötzlich springt er auf, abrupt !
Der Zug fährt in den Bahnhof ein.
Nochmal sein linkes Auge zuckt :
Weg ist der Mann, so arm, so fein !

JP. Do., 01. 12. 2011
13 Uhr 07

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