Liederzyklus "Aus dem Leben" für Tenor, Streichquartett & Klavier, Op. 36: No. 13. In der Frühe. Andante - maestoso

Das Werk "IN DER FRÜHE", LIED Nr. 13 des Liederzyklus "AUS DEM LEBEN" für Tenor, Streichquartett & Klavier Op. 36, thematisiert die Feinwahrnehmung eines wachen Geistes, der "in der Frühe" auf einer Zugreise tief in die verzauberte, werdende Winterlandschaft schaut und sie auf's Schönste besingt, ihre Einzigartigkeit in ihrer ganzen "zarten Pracht" dem aufmerksamen Zuhörer nahebringt. Es ist wie im Traum und er ist sich nicht sicher, ob er schläft oder wacht.....aber er weiß, daß er glücklich ist.....!Denn er ist "in Gottes Schein".....!Die Einleitung übernimmt das Klavier, das in freundlichem Tonfall eine poetische Landschaft "in der Frühe" erweckt und das Motivmaterial markant präsentiert. ^Nachdem die Streicher sich hinzugesellt und die Ausrufartige Motivik übernommen haben, eröffnet der Solist seinen Gesangspart. Im speziellen Kontrapunkt singt das Quartett dezent dazu, während das Klavier wie eine Harfe den Harmoniefluß dirigiert. Alles in Allem ist der Satz sehr aufgelockert und läßt somit jedem Instrument und natürlich auch dem Solisten genügen Entfaltungsraum.

Joachim Pfützenreuter

(Original-Gedicht)

____ In der Frühe

In der Frühe, wenn alles erwacht,
wenn der erste Morgendunst verfliegt,
wenn der frische Raureif lacht
und erster Schnee ganz schüchtern liegt:

Da fährt ein Mann allein im Zug,
bewundernd zarte Pracht.
Er glaubt es nicht, ob wahr, ob Trug,
sein Herz tief glücklich lacht.

Im müden Blau die Täler liegen,
der Nebel ist verflogen.
Hindurch sich blaue Flüßchen biegen,
langsam dahin gezogen.

Jetzt Blaßgelb spielt am Horizont,
läutet bald die Sonne ein.
Dann Traumland feurig-wild durchsonnt,
nimmt ihn hinein in Gottes Schein !

JP. So., 15. 01. 2012
9 Uhr 23