"Fantasie" für Violoncello solo, Op. 83

Das Werk "FANTASIE" für Violoncello solo Opus 83 thematisiert das Leben in allen Gefühlslagen, vom dramatischen Aufschrei über groteske oder humorvolle Situationen bis hin zu größtem Seelenschmerz, Trauer und Tragik. Allem liegt die ewige Suche nach dem absoluten Glück zugrunde, die jedoch hier nicht von Erfolg gekrönt wird....!

Markante Doppelgriff-Glissandi und Septolen- bzw. Nonolenpassagen führen den Hörer direkt und unverblümt ein in das schonungslos dramatisch- schicksalhafte Geschehen, das sehr bald Platz für karaktervolle, sehr spezifische tanzartige Gedanken schafft. Neben Tanz-Motiven im 5/4-Takt erscheinen triolierte Präludien-Motive, die Aufbruch symbolisieren, welcher aber ständig durch andere Gedanken wie z.B. Zerstreutheit abgelöst wird. Dann erscheint eine Lento-molto-Sehnsuchtsmelodie, die fast anklagend herüberkommt, so leidenschaftlich ergreifend ist sie...! Diese Abfolge verschiedenster Karaktere, die scheinbar nicht zusammenpassen, ergänzen sich ähnlich wie bei Mozart auf wundersame Weise, denn sie bilden ein großes Ganzes...!

So klingt das Werk auch mit dieser ergreifenden Cantilene des traumhaften Celloklanges aus, wie ein letzter Atemzug.....!

Joachim Pfützenreuter