Pannonian Farewell

Thematisch orientiert sich "Pannonian Farewell" an den Geschichten und Lebenswelten vieler Burgenländerinnen und Burgenländer vom 19. bis ins 21. Jahrhundert. Neben der musikalischen Tätigkeit spielt auch wissenschaftliche Recherche und Zusammenarbeit mit Archiven, Historiker*innen und Musikwissenschaftler*innen eine große Rolle. Dabei stehen Menschen im Mittelpunkt, die durch ihre Geschichte eine Auseinandersetzung mit Geschichte auf verschiedenen Ebenen ermöglichen und begreifbar machen. Menschen, wie Peter Menasse, der über seine jüdische Großmutter erzählt, die vier Mal in ihrem Leben flüchten musste oder Prof. Walter Dujmovits, der von der Amerikawanderung seiner Familie berichtet. Inspiriert von diesen Eindrücken, möchten die vier Musiker*innen aber auch Anregungen für neue Konzertformate geben, die bei jungen Menschen Interesse wecken und es ihnen ermöglicht, sich über Musik mehr mit ihrer eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. Gerade in Zeiten kultureller Diversität bietet die traditionelle (burgenländische) Musik viele Möglichkeiten der Begegnungen und des lebendigen Austausches, z.B. in Form von Workshops vor Konzerten (siehe Bericht vom Volksliedwerk Oberschützen). Für weitere Ideen sind wahrsten Sinne des Wortes keine Grenzen gesetzt. Sei es in Form von Kooperationen mit Romamusiker*innen, kroatischen Musiker*innen oder benachbarten ungarischen Bands. Die musikalische Arbeit von Idemo beschränkt sich aber nicht nur auf das Burgenland, sondern nimmt Bezug auf Themen wie Sehnsucht, kulturelle Vielfalt, Flucht und Abschied nehmen, die für unser Zusammenleben in allen Regionen Österreichs und darüber hinaus Relevanz haben. Neben ihrer Leidenschaft für die Vermittlung traditioneller Musik und deren Weiterentwicklung teilen die Musiker*innen von Idemo eine große Affinität für Literatur und Sprache. Daraus sind zahlreiche Veranstaltungen in Verbindung mit Lesungen entstanden, wie etwa für das Literaturhaus Mattersburg (Literaturfest „Leinen los“ 2022, Preisverleihung des österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreises 2023), zwei Lesungen mit Musik für das Buch „Kommen und Gehen“ von Peter Menasse und Wolfgang Wagner, sowie „Ella Schapira – Das Leben einer jüdischen Kleidermacherin“ in der Synagoge in Kobersdorf.