Solo für Holz...

Die Geschichte der steirischen Harmonika beginnt mit jenem speziellen Modell, das ein Wiener Instrumentenbauer um das Jahr 1860 entwickelte. Seither gilt diese Harmonika als äußerst brauchbares und beliebtes Instrument für die traditionelle Volksmusik, zunächst bei den Musikanten auf dem Land, später dann ganz allgemein in der Volksmusikpflege. Die Bauart und die Anordnung von Tönen und Tonreihen entspricht sehr gut den Harmonien und der Melodik des Ländlers als Haupttypus der traditionellen alpenländischen Volksmusik. Die Erweiterung des volksmusikalischen Repertoires, aber auch veränderte Hörgewohnheiten und neue Klangvorstellungen sowie der stete Wunsch nach Perfektionierung der Spieltechnik führten laufend zu Innovationen auch im Bau der steirischen Harmonika. Diese Entwicklung wird auf der vorliegenden CD von Hans Schröpfer sowohl nachgezeichnet als auch aktuell und state-of-the-art verdichtet: durch die Auswahl der Stücke und ihrer Interpretation genau so wie durch die Qualität der Harmonikas seines kongenialen Partners, des südsteirischen Instrumentenbauers Hermann Jamnik. Seit rund 20 Jahren beschäftigt sich Hans Schröpfer mit der steirischen Harmonika. Seine Liebe gilt der traditionellen Volksmusik genau so wie anderen Stilen und Musikrichtungen. Für diese CD spielte er daher überlieferte Jodler und Ländler ein, aber auch neuere Volksmusikstückln und Eigenkompositionen sowie spezielle Bearbeitungen von Werken aus Klassik und Jazz. Das mag vielleicht neu und für viele ungewöhnlich sein, was Hans Schröpfer hier wagt. Man könnte aber auch sagen: Eineinhalb Jahrhunderte steirische Harmonika – und sie bewegt nach wie vor. Edgar Niemeczek Volkskultur Niederösterreich