Vom Werdenfelser Land zum Isarwinkel

Landschaft prägt die Menschen, so sagt man. Eine wechselseitige Beziehung von Natur und Kultur findet hier letztendlich in hervorragender Laienmusizierkunst einen Höhepunkt. Ein beeindruckendes, feines Klangbild zeichnen die Mitwirkenden von ihrer Heimat. Das musikantische Spiel der Werdenfelser und der noble Gesang aus dem Isarwinkel sind großartige Beispiele bester Musiziertradition. Es ist hierbei gut erkennbar, wie entbehrlich angeblich unverzichtbare geforderte Neuerungen sind. Auch eine heutevielfach verbreitete, nervös anmutende Virtuosität wird nicht benötigt. Das Können dazu ist zweifellos vorhanden, wird aber bewusst zugunsten der Musik nur an wirklich passenden Stellen eingesetzt. Auch der vortreffliche Liedvortrag mit herausragenderInstrumentalbegleitung entlarvt krampfhafte Forderungen nach zeitgeistlicher Veränderung als unkundige Geschmacklosigkeit. Überzeugender als auf diesem Tonträger kann man seine Heimat und die innere Einstellung dazu bei ganzheitlicher Betrachtungsweise nicht präsentieren. Dem Kenner der Volkskultur drängt sich unweigerlich der Vergleich mit um die alpenländische Musik äußerst verdienten Interpreten zu Zeiten eines Kiem Pauli auf. Die Mitwirkenden dieser Produktion haben längst zu ihrer eigenen musikalischen Ausdrucksweise gefunden, führen jedoch eine lange Tradition stilsicher weiter. Ihre Klangbilder und Lieder berühren angenehm – das Beste, was Musik und Gesang zu tun vermögen. Hoffentlich ist allen Beteiligten noch eine lange Zeit des gemeinsamen Singens und Musizierens beschieden, zu ihrer eigenen und unser aller Freude.