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Lebendige Vergangenheit - Eva Turner

Artist Eva Turner
Title Lebendige Vergangenheit - Eva Turner
Release Date Thursday, August 24, 2006
Genre Classical > Choro
Composers Ronald, Giuseppe Verdi, Pietro Mascagni, Amilcare Ponchielli, Francesco Paolo Tosti, Giacomo Puccini
Songwriters Orchestra of La Scala / Eva Turner, Eva Turner, Eva Turner / Orchestra of La Scala
Copyright © Preiser Records
Country AUSTRIA

Promotion Text

Lebendige Vergangenheit

Eva Turner geb.10. 3. 1892 in Oldham (Lancashire), gest. 16.6.1990 in London. In der Gesangsgeschichte kommt immer wieder der Fall von Rollen-Identifikation vor: Sänger und Sängerinnen, bei deren Namensnennung sich sofort die Assoziation zu einer bestimmten Opernpartie einstellt. Bei Eva Turner, der bedeutenden, aus England stammenden Sopranistin, war das die Turandot, die sie in vielen großen Opernhäusern mit so außerordentlichem Erfolg gesungen und dargestellt hat, dass sie lange Zeit als die Idealbesetzung für Puccinis „eiskalte Prinzessin" angesehen wurde. Nicht unwesentlich mag zu dieser Rollen-Fixierung auch eine Schallplatte beigetragen haben, die große Soloszene der Turandot „In questa reggia", die im Jahr 1928, also bald nach der Uraufführung von Puccinis letzter Oper mit Eva Turners Stimme entstanden ist. Eine Arie aus einer Oper, die damals noch den Reiz der Neuheit besaß, hergestellt im „elektrischen" Verfahren, mit dem damals ebenfalls noch neuartigen naturgetreuen Klangbild, das alles mochte die weite Verbreitung dieser Aufnahme begünstigt haben. Es wäre jedoch ungerecht, Eva Turner bloß mit dieser einzigen Partie in Erinnerung zu behalten. Der Lebens- und Schaffensweg der Künstlerin zeigt vielmehr, dass es sich hier um eine Sängerin von großer Vielseitigkeit handelte. In ihrem Repertoire befanden sich die großen Partien der italienischen Oper, namentlich jene mit dramatischem und heroischem Charakter wie Aida, Santuzza, Tosca, Butterfly, aber auch viele Rollen des deutschen Fachs wie Webers Agathe oder Wagners Sieglinde, Brünnhilde, Isolde. Eva Turners Stimme war von ungewöhnlicher Strahl­ kraft, ihr Gesang von starkem Ausdruckspotenzial erfüllt, viel bewundert wurde ihrer fabelhafte Sopranhöhe, die bis zum dreigestrichenen D reichte. Dazu kam eine attraktive Bühnenerscheinung (Toscanini lobte ihre „bella figura") und leidenschaftliche Darstellungsgabe. Eva Turner kam am 10. März 1892 in Oldham zur Welt, die ersten Jahre ihres Lebens verbrachte sie in Bristol. Als Kind einer musikbegeisterten Famile fand sie schon sehr früh zum Gesang, von 1911 bis 1915 erfuhr sie an der Royal Academy of Music in London ihre musikalische und gesangliche Ausbildung. Bereits in ihren Studienjahren wurde offensichtlich, dass ihre Zukunft im dramatischen Gesang lag. Von 1915 bis 1924 schloss sie sich der Carl Rosa Opera Company an, die ganz England bereiste und mehrmals an der CoventGarden Opera London gastierte. Zunächst war sie bloß als Chormitglied beschäftigt, doch allmählich kamen kleinere Solopartien hinzu (Edelknabe in Wagners „Tannhäuser"), schließlich aber wurde sie mit dramatischen Hauptrollen betraut. Zu dieser Zeit nahm sie neuerlich Gesangsunterricht bei Albert Richards Broad, der fortan auch ihr Manager wurde. Ihren ersten großen Erfolg erlebte sie 1924 im New Scala Theatre London als Leonore in Beethovens „Fidelio". In London wurde sie von dem Dirigenten Ettore Panizza gehört, der ihr ein Engagement an die Mailänder Scala vermittelte, die zu dieser Zeit unter der musikalischen Direktion Arturo Toscaninis stand. Dort debütierte sie 1924 in einer von Vittorio Gui geleiteten Aufführung von Wagners „Das Rheingold" in der Rolle der Freia. Unter Toscanini sang sie auch die Sieglinde und andere Wagnerpartien - alle in italienischer Sprache, wie das damals an der Scala üblich war. Die großen Opernhäuser Italiens waren fortan ihr hauptsächlicher Wirkungskreis. Im Dezember 1926 sang sie zum ersten Mal die Turandot, ihre „Schicksalsrolle", in Breschia, nur wenige Monate nach der Mailänder Uraufführung, es folgten weitere Auftritte in dieser Partie in Neapel und vielen anderen italienischen Städten. 1928 kehrte sie mit der Turandot wieder in ihre Heimat zurück, an die Covent Garden Opera London, der sie bis 1948 angehörte. Eine weite Gastspieltätigkeit führte sie an die Opernhäuser in Buenos Aires, Chicago, Boston, Lissabon, Berlin. Im August 1925 kam sie in einer von Egisto Tango geleiteten Opernstagione an die Wiener Volksoper, wo sie mit Partnern wie Luigi Montesanto und Giuseppe Taccani als Aida, Amelia (,,Un hallo in maschera") und Leonora (,,11 trovatore") auftrat. Nach Beendigung ihrer Karriere wirkte Eva Turner durch ein Jahrzehnt als Gastprofessorin an der Universität Oklahoma, danach nahm sie eine Lehrstelle an ihrer einstigen Ausbildungsstätte, der Royal Academy of Music in London, an. 1962 wurde sie von der Königin von England in den Adelsstand erhoben. Dame Eva Turner war eine der bedeutendsten Sängerinnen, die England hervorgebracht hat: Ihr langes, an Erfolgen und Ehrungen reiches Leben endete zwei Jahre vor ihrem hundertsten Geburtstag. Eva Turner born 10 March 1892 in Oldham (Lancashire), died 16 June 1990 in London. In the history of singing there have repeatedly been cases in which a singer has been indelibly identified with a specific role: when the singer's name is mentioned, there is an immediate association with a certain operatic character. In the case of the important English soprano Eva Turner, that role was Turandot, which she performed at many of the world's great opera houses with such extraordinary success that for a long time she was considered the ideal singer to portray Puccini's "ice-cold princess". A major reason for this fixation on the singer and her role was probably a record she made ofTurandot's great solo scene "In questa reggia". The recording was made in 1928, and thus not long after the premiere of Puccini's last opera. This was arecording from a work that at the time still had the charm of novelty, and it was made with the "electrical" recording process, which permitted a natural sound reproduction that was also new at the time. All of these factors must have contributed to the wide distribution of this recording. But it would be unjust to remember Eva Turner for only this one role. The artist's life and career illustrate that she was a singer of great versatility. Her repertoire included the great roles of Italian