De vier Kerz'n

Die Advent- und Weihnachtszeit bleibt eine Zeit der Gegensätze: Einerseits berührt die vorweihnachtliche Stimmung mit Kerzenschein, Lichterglanz, Dunkelheit, Schneegestöber und Stubenwärme, andererseits stiehlt das laute, hektische und grelle Treiben, dem man sich nur schwer entziehen kann, viel von der ersehnten Stimmung der Jahreszeit.

Rezepte, das richtige Maß zwischen Geschäftigkeit und Gelassenheit zu finden, gibt es nicht, wiewohl das Erleben des Weihnachtsfestes selbst, das Erinnern an die Geburt Christi in Bethlehem, erlebniswertes Ziel vieler Menschen wäre.

Eine Hilfe auf dem Weg in die Stille, zu sich selber, ja hin zum Stall mit dem Kind können Gesang und Musik sein. Nach der Schrift haben doch die Engel gesungen, musiziert und jubiliert über dem Glück der Heiligen Familie. Die klingenden Töne und Saiten sprechen die Gefühle der Menschen an, die sonst unberührt bleiben. Ruhige Worte wecken Gedanken, die zum Weiterdenken anregen.

So mögen die Klänge und LIeder des Dumfart-Trios, die Harfenmelodien von Moritz Demer und die Worte von Franz Gumpenberger zur Stille führen. Die Kerzen des Adventkranzes mögen Leuchten auf dem Weg zum Fest sein.

Das Bemühen um die eigene Achtsamkeit, das Empfinden für den Nächsten, der sorgsame Umgang mit dieser Welt und die Begegnung mit dem Tod der Mitmenschen bedeuten das ganze Jahr und das ganze Leben hindurch eine Anforderung an unser Dasein, nicht nur in der Advent- und Weihnachtszeit. Gedanken darüber und ein Hineintauchen in diese elementaren, wichtigen Existenzfragen mögen mit Musik und Wort leichter gelingen, leichter auch im Schein der Kerze.

Franz Gumpenberger.