Pushing up the Daisies

Vienna’s most charming underground Death-Pop Band veröffentlicht nach langjähriger geisterhafter Existenz ihr Debütalbum auf Kassette.

PUSHING UP THE DAISIES, also: Sich die Erdäpfel von unten ansehen, heißt das Tape. Die Ursehnsucht der Gruftis - Verzeihung: Goths - Urangst der Restbevölkerung, auf den Punkt gebracht: Tot - und doch lebendig. Das Vanitas-Motiv zieht sich durch das Œuvre des dreiköpfigen Höllenhundes namens DEATH BY DELIRIUM: Dead Parrots, Post Mortem oder Perfume & Syphilis heißen ihre Songs, die eines nie sind: langweilig oder stereotyp.

Unbeeindruckt von strikten Genregrenzen agieren Death By Delirium in ihrem eigenen Kosmos: Death-Pop nennt die Band ihre Spielwiese. Ein zeitloser Ort, der Platz bietet für Songs wie The Next Big Thing, im dem es passend heißt: „They always know the sound of the future when it’s passed.“

Death By Delirium: Als würden die Gruselpuppen in der Geisterbahn zum Leben erwachen und frohgemut gen Weltuntergang musizieren. Wie hieß es Mitte April 1912 im Nordatlantik so schön: „Es war mir eine Freude mit Ihnen gespielt zu haben!“

Zum Glück machte in der Zwischenzeit die Studiotechnik große Sprünge nach vorne: Die Flanger swooshen und der Drumcomputer ringt mit dem Fuzzpedal. Dazu eine Stimme, die Großmeisterin Siouxsie Sioux vor Neid erröten (!) ließe.

Passender Weise erscheint PUSHING UP THE DAISIES auf Wilhelm Show me the Major Label, welches sich dem 1980-er Trägermedium, der Audio-Kassette, bereits verschrieb, als Du und Deine Freunde noch Kiloweise CDs ins Kinderzimmer schleppten.