Promotion Text
        Die böse 7 - oder: Therese Krones und ihr Galan
        
        
          Diese Moritat handelt zu Ferdinand Raimunds Zeiten
Sein Star Therese Krones, die sein Lied "Brüderlein Fein" bekanntgemacht hat, hat einen polnischen Grafen zum Liebhaber. Was daraus wird, erfahren Sie in der zitatenreichen Crossover-Oper klassischer Art.
Crossover deswegen, weil zwischen verschiedenen klassischen aber auch populären Stilen gewechselt wird, je nach Bedarf der Handlung. 
Klassischer Art deswegen, weil das Ganze dabei nie aus den Augen und Ohren verloren wird.
Bekannte Melodien und Populäres in der "Bösen 7":
Mozart ist genauso vertreten wie Strauß und Müller, der Komponist vieler Nestroytexte
Gassenhauer a la Nestroy
Dorfschwalben aus Österreich
Brüderlein fein
Freut euch des Lebens
Eine kleine Nachtmusik
1. Bild: Nestroy-Gassenhauer Refrain 
2. Bild: Arie im Biedermeierstil a la Nestroy
3. Bild: Polonaise
4. Bild "Dorfschwalben" / "Freut euch des Lebens"
5. Bild: Swing der Pfandleiher
7. Bild: "Lamm Gottes" Kirchengesang
8. Bild: "Eine kleine Nachtmusik" / "Brüderlein fein"
9. Bild: "Volksmusik" a la Oberkrainer
10. Bild: "Brüderlein fein"
Dieses Libretto von Roman Rocek hat mich von Anfang an fasziniert. Die Musik kam dazu wie von selbst. Die Ausdrucksstärke der Sprache und die geschickte Folge der elf Bilder ermöglichte eine ebenso abwechslungsreiche Musik.
Die Handlung in der Zeit des Biedermeier mit dazugehöriger Sprache, d.h. die Personen sprechen wirklich ein Biedermeier-Deutsch, hat natürlich seine Auswirkungen auf die Musik.
"Brüderlein fein", "Freut euch des Lebens", und andere Musikzitate finden sich in der Partitur neben nachempfundener Musik dieser Zeit, z.B. die Ouvertüre des 2. Bildes mit dem Duett der Krones und ihrem Bühnenpartner im Leopoldstädter Theater und die Polonaise des 3. Bildes.
Demgegenüber findet sich im 10. Bild diese Biedermeiermusik leicht verfremdet, um die Handlung an diesem Punkt bestmöglich zu verdeutlichen. Aber auch Musik, die nicht von Haus aus in diese Zeit paßt, findet sich in der bösen 7: die musicalhafte Teuferlmusik am Anfang, die jazzige Musik der Pfandleiher im 5. Bild, der Mord, vermittelt durch "zeitgenössische Musik" im 6. Bild und vieles andere. Es lassen sich noch viele weitere Querverbindungen erforschen, was hier an dieser Stelle jedoch dem interessierten Hörer überlassen wird.
Mir ging es darum, diese Geschichte dem Publikum möglichst plastisch zu übermitteln. Der Musikstil dient hier der Aussage und ist nicht schon durch sich selbst - wie z.B bei der atonalen Musik - schon gerechtfertigt.
So ist das Neue dieser Musik nicht unbedingt in einzelnen Musikabschnitten - Mosaiksteinen vergleichbar - zu finden, obwohl natürlich möglich, sondern in der Zusammenstellung - der Grundbedeutung von "Komposition" - der einzelnen "Mosaiksteine" zum gesamten Werk.
Weiters ergibt sich daraus die Möglichkeit, die Böse 7 sowohl als Oper, Opernmusical, Musicaloper Musicaloder als neue Wiener Volksoper anzusehen, was wohl nach Geschmack entschieden wird.
Alexander Blechinger
DIE BÖSE 7 Op 40 - Reaktionen 
ÖSTERREICHISCHE  MUSIKZEITSCHRIFT:  Inhaltlich verankerte  Zitate der Haydn Hymne und von Brüderlein Fein illustrierten gekonnt- reizvoll  die  Geschichte  der  Therese  Krones,  die  durch  ihr Pantscherl  mit einem Raubmörder es sich mit dem Wiener  Publikum verscherzt. 
PROF.PAUL HAMBURGER, PIANIST: Durch eine glückliche Fügung befand
ich  mich im Dezember 92 in Wien und konnte der Aufführung   Ihrer Biedermeieroper Die Böse 7,  am 5.12.92 im Konzerthaus beiwohnen. Von dieser höchst originellen Partitur auf ein nicht minder originelles  Libretto stark beeindruckt,  drängt es  mich,  Ihnen meine  Bewunderung  auszusprechen.   Die  von  Ihnen  angestrebte Verquickung  von volkstümlich-altmodischen  und  skurril-modernen musikalischen  Elementen  ist  Ihnen  meisterhaft  gelungen.  Sie besitzen   die  seltene  Gabe,   harsche,   krasse  Musik   durch sentimentale Andeutungen ironisieren, und kindische Dudelei durch gerissene harmonische Schärfe in Frage zu stellen.