so und so

Mit "so & so" legt Walter Pucher ein bemerkenswertes Debutalbum vor. Fingerstyle Arrangements zwischen SingerSongwriting und AcousticRock treffen auf poetisch-kraftvolle Texte im Wiener Dialekt. Hell und düster, groovig und balladenhaft, so und so.Auch wenn die Texte im Wiener Dialekt geschrieben sind, mit "Wienerlied" oder "Austropop" haben die Songs von Walter Pucher wenig am Hut. Es tönt mal balladenhaft, mal funky, Folkeinflüsse sind ebenso herauszuhören wie Blues- und Rockelemente. - Trotz der großen musikalischen Bandbreite bleiben die Songs geradlinig und kraftvoll. Ewiglange Intros sucht man hier vergeblich, ebenso mäandernde Bridges oder ausufernde Soli. Dabei präsentiert sich Walter Pucher als subtiler Steelstring-Gitarrist, der zwischen "klassischem (Travis-) Picking" und "Modern Fingerstyle" einen ganz eigenen Stil entwickelt hat. Flächige Arpeggien wechseln sich ab mit pumpenden Backbeats, offene Harmonien mit geradlinigen Riffs. "Gitarristisch entwickle ich die Songs neben der Standard-Stimmung oft in Open Tunings. Zur Zeit arbeite ich sehr gerne mit DADGAD und verschiedensten offenen C-Stimmungen." Dabei wird nie auf vordergründige Virtuosität sondern bewußt auf Songdienlichkeit gesetzt. Dieser Logik folgt auch das Arrangement. Nur sparsam werden Gitarre und Gesang von perkussiven Elementen, einer Basslinie, einem durchschimmernden Orgelakkord gestützt. "Ich mag es, wenn die Aufnahmen etwas roh und unfertig daherkommen. Die Songs sind ja vor allem für meine Solo-Live-Performances konzipiert. Und überbordende Hochglanzarrangements kämen mir wie Etikettenschwindel vor."Thematisch wird das Album "so und so" seinem Titel voll gerecht. Abgründiges trifft auf fein ziselierte Poesie, der Frauenmörder ("blauboad") auf den elektrisierten Liebeshungrigen ("funkn"), der Voodoo-Zauberer ("madjulla baba") auf den unverbesserlichen Sinnsucher ("i hoff doss i bliah"), die bitterschöne Ballade ("schmettaling") auf raue Rock-Lyrics ("feia"). - Ja, und auf seltsame Weise verschmilzt das Alles zu einem eigentümlichen Ganzen, bündelt sich diese Flut aus Bildern und Emotionen in der poetischen Kraft der Texte. "So und so", rauh und zart, wütend und lieblich, fordernd und melancholisch. Mit seinem Album (ver)führt der SingerSongwriter Walter Pucher weit über Genregrenzen hinaus.Zur PersonWalter Pucher wurde 1971 in Spittal/Drau, Kärnten geboren. Nach seiner Übersiedelung nach Wien widmete er sich vornehmlich dem literarischen Schreiben und erhielt für seine Gedichte, Theaterstücke und Prosaarbeiten zahlreiche Stipendien und Preise (u.a. Österreichiches Dramtikerstipendium und Wiener Autorenstipendium). Seine Theater- und Performanceprojekte wurden im Rahmen der Wiener Bezirksfestwochen, im Borgy und Bess (Wien) und in der Sammlung Essl (Klosterneuburg) gezeigt. Neben Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien liegen mehrere Einzelbuchpublikationen von ihm vor. Erst 2009 begann Walter Pucher eigene Songs zu schreiben und seinen Gitarrenstil autodidaktisch weiter zu entwickeln. Es folgten Live-Auftritte als Singer/Songwriter/Solokünstler in Österreich, Deutschland und Spanien (u.a. ((szene wien)) 2014, MundArtfestival Regensburg 2014, "viva la pepa" Valencia/Spanien 2012)2015 erscheint sein Debutalbum "so und so" bei "Lied-gut Label".Zitate"Ich möchte in einer Sprache schreiben, die mir so nah als möglich ist. Die ich nuanciert und subtil einsetzen und die ich auch dehnen und quetschen kann. Anders gesagt: ich könnte mich auf Englisch durchaus gut ausdrücken, aber zaubern kann ich nur auf Deutsch - oder eben im Dialekt.""Ein guter Song berührt dich ganz unmittelbar, ohne dass du gleich sagen könntest warum. Es scheint als ob er immer schon da gewesen wär, und du könntest ihn ewig anhören, ohne dass er sich erschöpft. Und du kannst immer noch nicht ganz genau sagen warum."