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Lebendige Vergangenheit - Max Lorenz

Artist Max Lorenz
Title Lebendige Vergangenheit - Max Lorenz
Release Date Wednesday, August 30, 2006
Genre Classical > Choro
Composers Giuseppe Verdi, Richard Wagner, Georges Bizet, Ruggiero Leoncavallo, Giacomo Meyerbeer, Jacques Fromental Halevy
Songwriters Max Lorenz / Orchester der Staatsoper Berlin, Max Lorenz / Orchester der Staatsoper Berlin / Käthe Heidersbach
Copyright © Preiser Records
Country AUSTRIA

Promotion Text

Lebendige Vergangenheit

Mehr als drei Jahrzehnte hindurch war Max Lorenz ein besonderer Favorit des Berliner, Münchener und Wiener Opernpublikums. Namentlich in den Kreisen jugendlicher Opernenthusiasten, den Galerie- und Stehplatzbesuchern hatte er stets eine treue, aufrichtig bewundernde Anhängerschar besessen. Selten hat es auch einen Sänger gegeben, der in solchem Maß nicht allein durch seine prachtvollen stimmlichen Leistungen, sondern auch durch seine darstellerischen Künste und seine imposante Erscheinung zu beeindrucken vermochte:• Max Lorenz war wohl der letzte dramatische Tenor, der das inzwischen fast gänzlich dahin­ geschwundene feierliche Opern-Pathos früherer Zeiten neu erstehen ließ. Und dank seiner starken Persönlichkeit und seiner überzeugenden Darstellungskraft wirkte dieses Pathos niemals antiquiert, sondern im schönsten Sinne heutig und echt. Sein Othello wird allen, die ihn in dieser Partie erlebt haben, unvergesslich bleiben. Fern von jeglicher Schablone betonte er den heroischen Aspekt dieser Rolle, wurde selbst in den wildesten Eifersuchtsszenen niemals zum blind rasenden Ungeheuer, sondern bewahrte immerzu die Würde und das gebieterische Auftreten eines Kriegshelden. Für Feldherrngestalten, wie etwa auch den Radames, war er durch das Majestätische seiner• Erscheinung und seiner sängerischen Attitüde wie geschaffen. Auch der Alvaro in Verdis Macht des Schicksals, und im deutschen Fach der Florestan, der Max im Freischütz zählten zu seinen erfolgreichsten Rollen. Überaus eindrucksvoll vermochte er auch die Charakterrollen der Strauss'schen Oper zu zeichnen, den Aegysth, den Bacchus und vor allem den von irrlichternder Lust und quälenden Ängsten heimgesuchten Herodes. Max Lorenz hat auch alle großen Wagner-Partien gesungen, wiewohl es für diesen vielseitigen Künstler eine unverdiente Einschränkung bedeutet, wenn man ihn ausdrücklich als Wagnertenor klassifiziert. Sein Siegfried besaß jugendliches Feuer und Poesie der Darstellung, als Tristan bot er besonders vom Schauspielerischen her eine erschütternde Darstellung. Seine wohl bedeutendste Leistung im Wagnerfach war seine Interpretation des Tannhäuser. Insbesondere die Romerzählung, dieses wunderbare musikalische Seelengemälde, vermochte Lorenz zu einem wahrhaft grandiosen Höhepunkt zu gestalten. Neben dem Othello war es vor allem der Tannhäuser, der dem Künstler die stärkste und nachhaltigste Weitenwirkung eintrug. Im Oktober 1956, am Anbeginn der Ära Karajan brachte die Wiener Staatsoper eine Neuinszenierung des Tannhäuser heraus, die sich vor allem wegen der unzulänglichen Besetzung der Titelrolle zu einem ungeahnten Debakel gestaltete. Nun erwies sich Max Lorenz, der damals bereits von Partien dieses Umfangs 1 Abstand genommen hatte, als' getreuer Helfer in der Not: er übernahm ab der zweiten Aufführung die Rolle, - und erlebte einen Erfolg von triumphalen Ausmaßen. Ein eindeutiger Sieg der künstlerischen Kraft, des musikalischen und gestaltenden Ingeniums. Im letzten Abschnitt seiner Wirkungszeit erfolgten für Max Lorenz noch eine Reihe interessanter Aufgaben. So etwa der Palestrina in Hans Pfitzners musikalischer Legende, anlässlich der Salzburger Festspiele 1955, … For more than three decades Max Lorenz was a special favourite with the Berlin, Munich and Vienna opera public. Especially also the young opera enthusiasts infüe gallery remained his loyal admirers. Rarely has there been a heroic tenor who combined splendid vocal resources with outstanding histrionic talents and an imposing appearance. Max Lorenz was most prob­ ably the last of the Heldentenors able to summon up one more time the pathos fashionable in times of yore. Because of his towering personality and his convincing acting, however, this pathos was genuine and relevant never antiquated. One of his most memorable roles was Verdi's Otello. Far from any cliche, he emphasised the heroic aspect of the role; he never turned into a raging, set-chewing monster - on the contrary, he retained his dignity and the commanding presence of a warrior. Tue heroic roles, like Radames were infact his true domain - not least because of his majestic stage deportment and his vocal prowess. Alvaro in Verdi's "Forza del Destino", Florestan and Max in "Freischütz" were among, his most successful roles. Yet he was equally impressive in such Strauss roles as Aegisth, Bacchus and, above all, as a seedy, psychopathic''Herod, Max Lorenz also sang all the great Wagner roles, although the multifacetted artist would be shortchanged if one were to call him a Wagner tenor. His Siegfried was imbued with youthful fire and poetry, his Tristan was a monumental characterization, not only vocally but especially also histrionically. Perhaps his most important Wagner role was Tannhäuser, especially the Rome narration, which, in his interpretation, was the veritable culmination point of the role. Apart from Otello it was the role of Tannhäuser that spread his fame far and wide. In October 1956, at the beginning of the Karajan era, the Vienna State Opera staged a new production of Tannhäuser, which - primarily because of the vocally inadequate casting of the eponymous hero - turned out to be an unmitigated disaster. Now Max Lorenz, who had already bidden farewell to the heroic tenor roles, stepped into the breach. He took over and enjoyed an overwhelming triumph - a clear victory of artistic power, of musical and histrionic ingenuity. In the last phase of his career Max Lorenz accepted a number of new roles. For example Palestrina in Hans Pfitzner's "musical legend", on the occasion of the Salzburg Festival 1955 , …