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Lebendige Vergangenheit - Lula Mysz-Gmeiner

Artist Lula Mysz - Gmeiner
Title Lebendige Vergangenheit - Lula Mysz-Gmeiner
Release Date Tuesday, October 10, 2006
Genre Classical > Choro
Composers Hugo Wolf, Franz Schubert, Wolfgang Amadeus Mozart, Robert Schumann, Johannes Brahms, Alma Mahler, Peter Ilyich Tchaikovsky, Carl Loewe, Felix Mendelssohn Bartholdy
Songwriters Lula Mysz - Gmeiner / Waldemar Liachowsky, Lula Mysz - Gmeiner
Copyright © Preiser Records
Country AUSTRIA

Promotion Text

Lebendige Vergangenheit

Wenn man die Wiener Konzertprogramme um die Jahrhundertwende durchstöbert, wird man erstaunt feststellen, wie viele Liederabende damals gegeben wurden. Das Verhältnis zu Klavierabenden war etwa drei zu eins. Sicher ist dies auch in deutschen Kulturzentren nicht anders gewesen. Unter diesen Umständen ist es nicht weiter verwunderlich, dass es damals eine große Anzahl von Sängern und Sängerinnen gegeben hat, die sich ausschließlich oder doch fast ausschließlich dem Konzertgesang widmeten. Freilich haben manche diese Laufbahn erst nach einer erfolgreichen Bühnenkarriere ergriffen, wie zum Beispiel der berühmte Tenor Gustav Walter, während andere nach einem kurzen Versuch das Theaterleben schnell aufgegeben haben. Zu den berühmtesten Frauen darunter gehören Elena Gerhardt und Blanche Marchesi. Andere hatten von Anfang an keine Absicht, eine Bühnenkarriere zu beginnen. Zu dieser Gruppe gehörte die Altistin Lula Mysz-Gmeiner, die im deutschsprachigen Raum nicht minder von Bedeutung war, als die bereits genannten Liedsängerinnen, aber weniger Beachtung außerhalb dieser Länder fand. Geboren wurde sie in Kronstadt (Siebenbürgen) am 16. August 1876 als Tochter einer sehr musikalischen Familie. Sowohl ihre Großmutter mütterlicherseits, wie auch eine Großtante waren Sängerinnen und drei ihrer Geschwister genossen eine ansehnliche musikalische Karriere: ihr Bruder Rudolf (1880-1937) auch als erfolgreicher Konzertsänger, ihre Schwester Ella (1878-1934), ebenfalls Altistin, sang 1911 in der Londoner Erstaufführung von Humperdincks „Königskinder" in Covent Garden, und eine weitere Schwester Luise (1895-1951) wurde Pianistin. Lula studierte zuerst von 1882 bis 1892 Violine bei Olga Grigorovich in Kronstadt, bevor sie ihre Stimme bei Rudolf Lassel von 1892 bis 1896 ebenfalls in Kronstadt ausbilden ließ. Weitere Studien führten sie nach Wien, wo sie in den Jahren 1895-96 mit Gustav Walter arbeitete und angeblich den alten Johannes Brahms beeindruckte. Danach ging sie nach Berlin und studierte zuerst 1896-98 bei Emilie Herzog und dann 1899-1900 bei Etelka Gerster, der Lehrerin einer anderen großen Konzertsängerin, Julia Culp. Ihr erstes Konzert gab sie im Jahre 1896, um sich dann ab 1900 einen Namen vornehmlich als Interpretin zeitgenössischer Komponisten, wie etwa Max Reger, zu erringen. 1900 heiratete sie den österreichischen Marineoffizier Kapitänleutnant Ernst Mysz. 1905 wurde ihr der Titel einer österreichisch-ungarischen Kammersängerin verliehen. Tourneen führten sie durch ganz Europa und nach Nordamerika (1926), ohne dass sie jedoch den Ruhm ihrer Kolleginnen Elena Gerhardt oder Julia Culp erreichen konnte, obwohl sie von Kennern durchaus mit diesen als ebenbürtig eingestuft wurde. (Freilich dürfte das Eintreten von Artur Nikisch für die Gerhardt nicht wenig zu ihrem raschen Erfolg beigetragen haben.) Trotz ihrer bisherigen Erfolge nahm Lula 1906 … On leafing through Viennese concert programmes at the turn of the century one is surprised at the number of Lieder recitals that were given then. The ratio to piano recitals is roughly three to one and it is unlikely to have been very different in other cities in the German-speaking area. Under these circumstances it is not surprising that a large number of the singers of that time sang exclusively or almost exclusively in concerts. Some of them, of course, like the famous tenor Gustav Walter, took up such a course at the end of a successful stage career, whereas others gave up the stage after a short-lived attempt. Among the most famous women adopting such a course were Elena Gerhardt and Blanche Marchesi. A further group showed no such ambitions right from the start. Among these was a contralto who was no less famous in the German-speaking area than the two ladies mentioned, but received much less attention outside that area, Lula Mysz­ Gmeiner. She was born in Kronstadt in Siebenbürgen (now Czech Republic) on 16 August 1876 into a very musical family. Both her maternal grandmother and a greataunt were singers and three of her siblings enjoyed a considerable reputation as musicians: her brother Rudolf (1880-1937) was a successful concert singer; her sister Ella (1878-1934) sang in the first London performance of Humperdinck's Die Königskinder at Covent Garden in 1911; and another sister, Luise (1895-1951), was a pianist. Lula studied the violin with Olga Grigorovich in Kronstadt from 1882-1892 before receiving vocal lessons from Rudolf Lassel in the same city from 1892-1896. Further studies took her to Vienna where she worked with Gustav Walter in the years 1895/96 and is said to have impressed the aged Johannes Brahms. She then went to Berlin and studied first from 1896-98 with Emilie Herzog and then 1899-1900 with Etelka Gerster, the teacher of another great purely concert singer, Julia Culp. She gave her first concert in 1896 and began to make a name for herself from 1900 on, principally as an interpreter of contemporary composers, e.g. Max Reger. In 1900 she married the Austrian naval officer, Captain-Lieutenant Ernst Mysz. In 1905 she was awarded the title of Austro-Hungarian Kammersänger. Concert tours took her all over Europe and North America (1926), and though she never achieved the same fame as her colleagues Gerhardt and Culp, connoisseurs considered her to be of the same high standard. (No doubtArtur Nikisch's interest in the first named made no small contribution to her rapid fame.) Despite her success, in 1906 …