Lebendige Vergangenheit: Kurt Baum

Kaum ein anderer Tenor polarisiert die Opernfreunde so sehr wie Kurt Baum. Bezeichnen ihn die einen als Stimmbandprotzen mit mangelnder Musikalität, weisen die anderen auf die unglaubliche Kraft und Sicherheit seiner hohen Töne hin. Er ist das beste Beispiel für die oft zitierte These, dass eine Stimme nicht schön, sondern vor allem aufregend sein müsse. Die enorme Kraft seiner Hohen C’s forderte auch seinen Gegnern, wenn schon nicht Bewunderung, so doch Respekt ab. Tatsächlich transponierte er nie und sang bis zum Ende seiner Karriere immer in der originalen Tonhöhe. Few tenors have polarised opera fans more than Kurt Baum. While some consider him nothing more than a loud and showy singer with underdeveloped musicianship, others wax lyrical about the incredible strength and reliability of his high notes. He exemplified the oft-quoted theory that a voice need not be beautiful as long as it is exciting. The tremendous power of his high C’s earned him the admiration, if not the respect, of his critics, and throughout his career he always sang at the original pitch, never needing to transpose.