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Lebendige Vergangenheit - Adele Kern

Promotion Text

Lebendige Vergangenheit

Die Künstlerin, aus München stammend und dort am 25. 11. 1901 geboren, erhielt in ihrer Heimatstadt ihre erste Ausbildung. Als Vorbild schwebte ihr wohl immer ihre große Kollegin, Maria Ivogün vor, deren Stimme der ihren auch etwas ähnelte. Nach kurzer Tätigkeit in München fand sie nach Frankfurt am Main, wo sich Clemens Krauss als Direktor und der Regisseur Lothar Wallerstein ihres Talentes annahmen. Am 10. März 1927 debütierte sie in Wien in der wohl schwierigsten Koloraturrolle, der Zerbinetta in „Ariadne auf Naxos", der sie die Philine in „Mignon" und schließlich die Sophie im „Rosenkavalier" folgen ließ. Hiebei darf nicht vergessen werden, dass diese Rollen für eine so junge Sängerin damals in Wien fast ein selbstmörderisches Wagnis bedeuteten. Standen gerade doch hier Vorbilder wie Selma Kurz, Maria Gerhart und Elisabeth Schumann zur Verfügung, deren Vollkommenheit kaum zu erreichen und schon gar nicht übertroffen werden konnte. Der Künstlerin gelang aber das Wagnis, vielleicht auch durch das Widersprüchliche ihrer Darbietung zu den gewohnten Vorbildern. In der folgenden Saison gastierte sie an 22 Abenden, da sie noch in Frankfurt und durch eine südamerikanische Tournee gebunden war, wobei sie als die dramatischste Rolle ihres Repertoires die Gilda in „Rigoletto" übernahm, eine reizende Papagena gab und das Stubenmädchen Yvonne in „Jonny spielt auf" so richtig ihrem Temperament entsprach. Am wichtigsten für die Zukunft wurde jedoch ihre entzückende Zerlina in „Don Juan", bei welcher sich Darstellung und Rolle so richtig deckten. ,,Masetto sehe sich vor", schrieb ein Kritiker, ,,diese Zerline wird ihm noch einiges aufzulösen geben". Mit September 1929 trat sie fest in den Verband des Hauses und übernahm so ziemlich das ganze leichte Soubrettenfach. Einer pikanten Musette in „Boheme" stellte sie ein energisches Blondchen mit blitzsauberem dreigestrichenen hohen E gegenüber, als Susanna im „Figaro", in einer Neueinstudierung unter Wilhelm Furtwängler, bewies sie in der Rosenarie vollkommene Stilvertrautheit mit dem Wiener Mozartstil, die Rosina im „Barbier von Sevilla" verzierte sie mit allen halsbrecherischen Koloraturen, die die Primadonnen des vorigen Jahrhunderts dieser Rolle beigefügt hatten, als Despina in „Cosi fan tutte" belehrte sie ihre Damen mit köstlicher Gelehrsamkeit über ihre Erfahrungen mit Männern. Im „Maskenball" und „Hugenotten" gab sie die beiden Pagen und in „Tiefland" eine rührende Nuri. In „Eine Nacht in Venedig" überglitzerte sie mit höchsten Koloraturen und Stakkati ihre Partnerin Maria Jeritza, in „La Serva Padrona" quälte sie ihren Partner Richard Mayr und in der „Angelina" (La Cenerentola) wurde sie das Ereignis des Abends. Nicht unerwähnt sollen ihre Olympia in „Hoffmann's Erzählungen", ihre Violetta im ,,Musikant", ihr Ännchen in ,,Falstaff" sein. Im „Opernball" überraschte sie als forscher, drauf­ gängerischer Kadett und im „Spuk im Schloss" … The artist, who came from Munich, having been born there on 25 November 1901, received her earliest training in her hometown. It seems likely that her vocal model was always her great colleague, Maria Ivogün, whose voice was somewhat similar to hers. Following abrief stint of singing in Munich, she went to Frankfurt am Main, where conductor Clemens Krauss and director Lothar Wallerstein looked after her talents. On 10 March 1927, she sang her Vienna debut in what is probably the most difficult coloratura role, Zerbinetta in Ariadne auf Naxos, This was followed by Philine in Mignon and then Sophie in Rosenkavalier. It should not be forgotten that these roles were almost suicidally daring for such a young singer at that time in Vienna. The obvious models were Selma Kurz, Maria Gerhart and Elisabeth Schumann, whose artistry was almost matchless and certainly could not be bettered, But the young artist was successful in her daring, perhaps because of the way her interpretation contrasted with the accustomed models. In the following season she made 22 appearances, as a guest because she was still tied to Frankfurt and committed to a South American tour. The most dramatic of the roles in her repertoire was Gilda in Rigoletto, but she was also a charming Papagena and put her temperament to best advantage as the maid Yvonne in Jonny spielt auf. The role that was most important for her future, however, was her delightful Zerlina in Don Giovanni, in which the characterisation perfectly matched the role. "Masetto had better be on his toes", wrote a critic, "this Zerline is going to give him a run for his money." In September 1929 Kern joined the company of the house, thus assuming responsibility for practically all the soubrette roles. Her amorous Musetta in La Boheme contrasted with an energetic Blondchen with a sparkling clean high E. As Susanna in Figaro - a new production linder Wilhelm Furtwängler - she demonstrated her mastery of Viennese Mozart style in the "Rose Aria". She ornamented the role of Rosina in Il barbiere di Siviglia with all the breakneck coloratura passages the prima donnas of the previous century had brought to the part. As Despina in Cosi Jan tutte she informed the women with delightful erudition about her experiences with men. She sang the roles of the two pages in Un hallo in maschera and Les Huguenots and was a moving Nuri in Tiefland. In Eine Nacht in Venedig she glittered above her partner Maria Jeritza with the highest coloratura and staccato passages. In La serva padrona she tormented her partner, Richard Mayr, and as Angelina (La Cenerentola) she was the highlight of the evening. Also worthy of mention are her Olympia in Les Contes d'Hoffmann, her Violetta in Der Musikant, and her …

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